Anleger erneuert: Legt Fahrgastschiff künftig wieder am Steg in Teschow an? | Nordkurier.de

2022-07-15 18:23:02 By : Ms. Susan Su

Von Einwohnern wie von Besuchern wird er schon längst genutzt – der Teschower Steg am Teterower See. Kein Wunder, hat man doch von dem Bauwerk einen tollen Blick auf den See. Dabei ist der Steg noch gar nicht komplett fertig. „Es fehlen noch zwei Bänke sowie eine Rettungsleiter und ein Rettungsring“, erklärt Gerd Strasen, Ingenieur bei der Ingenieurgruppe Teterow (IGT) und verantwortlich für die Bauüberwachung. Auch die vorgesehene Absperrkette muss noch angebaut werden. Derzeit hänge dort nur ein Provisorium.

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Der Teschower Steg war in den vergangenen Monaten komplett erneuert worden. Die Maßnahme wurde nötig, nachdem bei Taucharbeiten im Juni 2021 festgestellt worden war, dass der Unterbau des damaligen Holzstegs in vielen Bereichen durchgefault war und somit akute Einsturzgefahr bestand.

Der alte Holzsteg war 2006 entstanden, damit das Fahrgastschiff Regulus dort anlegen konnte. Einwohner, aber vor allem die Hotelgäste nutzten dieses Angebot. Doch nachdem das Hotel seinen Betrieb in Teschow eingestellt hatte, machte die Regulus nur noch auf Nachfrage an dem Steg fest. Infolge der heißen Dürresommer 2018 und 2019 fiel der Pegel des Sees dann so stark, dass es für die Regulus mit ihrem Tiefgang von 80 Zentimetern große Probleme bereitete, am Steg festzumachen. Also verzichtete man darauf. Seither taucht der Teschower Steg nun nicht mehr im Fahrplan der Regulus auf.

Dennoch begann im März der Neubau des Steges. Statt Holz wurde nun zum größten Teil verzinkter Stahl verwendet. Für den Belag des Steges werden Bohlen aus Kunststoff verwendet, die wetter- und UV-beständiger sind und sich zudem deutlich einfacher reinigen lassen. Weil es bei den Bohlen Lieferschwierigkeiten gegeben habe, hätten sich die Arbeiten bis jetzt hingezögert, erklärt Gerd Strasen. Rund 230  000 Euro hat die Bergringstadt für den neuen Steg ausgegeben.

Doch wurde das viele Geld in ein Bauwerk gesteckt, das seinen ursprünglichen Zweck verloren hat? Von den Verantwortlichen der Kommunaltechnik der Teterower Stadtwerke – sie betreiben die Barkasse – gab es am Dienstag nur eine äußerst knappe Antwort. „Es ist noch keine Entscheidung getroffen worden“, sagte Adolf Schlaak, Leiter der Kommunaltechnik. Es müssten dazu noch Gespräche geführt werden, hielt er sich weiter bedeckt.

Wie Gerd Strasen erläuterte, seien jedoch alle Voraussetzungen geschaffen worden, damit die Barkasse am Steg wieder festmachen könne. „Es gibt dafür vier Holzpfähle vor dem Steg“, erklärt Gerd Strasen. Zudem sei der aktuelle Wasserstand mit 1,15 Meter auch hoch genug, damit die Regulus mit ihrem Tiefgang auch ohne Probleme zum Steg gelangen könnte. In seinen Augen wäre es doch ein tolles Erlebnis, wenn Kinder in den Ferien oder auch Urlaubsgäste nach Teschow spazieren und dann mit der Regulus zum Naturbad oder zum Burgwall weiter fahren könnten.

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