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Auf die Pandemiekrise folgt die Beschaffungskrise: Knapp 90 % der Zulieferer haben Probleme, Stahl zu beschaffen. Ein Auslöser ist die unterschiedliche Entwicklung von Stahlangebot und -nachfrage. Laut Industrieverband Blechumformung (IBU) verhindern Importbeschränkungen zudem Beschaffungsalternativen.
Stahl – vor allem Flachstahl – ist Mangelware. Einer Blitzumfrage des Industrieverbandes Blechumformung (IBU) vor Weihnachten zufolge, haben knapp 90 % der Zulieferer hier Beschaffungsprobleme. Ein Auslöser ist die unterschiedliche Entwicklung von Stahlangebot und -nachfrage. Einfuhrbeschränkungen erschweren zudem das Ausweichen auf Stahl aus Drittländern.
Bernhard Jacobs, Geschäftsführer Industrieverband Blechumformung
Die Beschaffungsprobleme betreffen sowohl planmäßig bestellte Mengen als auch Mehrbedarfe. Laut Umfrage haben 86 % der Unternehmen Versorgungsprobleme beim Stahleinkauf über Servicecenter. „Auf die Pandemiekrise folgt die Beschaffungskrise. Die Marktversorgung in Europa muss Vorrang haben vor Anti-Dumping-Maßnahmen und politisch motivierten Importbeschränkungen“, betont IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs.
Die Stahlproduktion in Deutschland im November 2020. (Bild: Wirtschaftvereinigung Stahl)
Auf Platz zwei folgt der Direktbezug bei Stahlherstellern. Wobei auch die Servicecenter naturgemäß vom Hersteller abhängen. Die Lieferzeiten aus Servicecenter und Direktbezug ziehen sich bis weit ins laufende Jahr. Manche bieten Jahresverträge gar nicht mehr an.
Als Folge befürchten laut IBU-Erhebung über 70 % der Mitglieder Produktionsunterbrechungen im ersten Quartal 2021. 96 % sehen durch die dramatische Versorgungslage ihre Lieferfähigkeit bedroht. „Teilweise müssen sie bereits jetzt Mengen reduzieren, weil das Vormaterial fehlt. Zusätzlicher Bedarf ist gar nicht oder nur unter größten Mühen zu decken“, unterstreicht Jacobs.
Parallel dazu erleben Einkäufer massive Preisaufschläge. Auch im Vertragsgeschäft ist die Rede von deutlichen Erhöhungen. So sei gut die Hälfte der Preiseverhandlungen bereits gelaufen. „Das hat niemand kommen sehen: Am Ende eines Stahljahres, das lange unter dem Vorzeichen einer großen Krise stand, zeigen die Märkte eine fulminante Aufwärtsbewegung. Stahl- und Rohstoffpreise haben inzwischen nicht nur das Vor-Corona-Niveau übertroffen, sondern langjährige oder sogar historische Höchststände erreicht“, registriert auch Andreas Schneider von der Beratungsfirma Stahlmarkt Consult.
Während zunächst vor allem Flachstahl betroffen war, sind laut Schneider aktuell auch bei vielen Langprodukten und Halbzeugen Preissprünge zu beobachten:
So sind die Spotmarktpreise in der EU für das Referenzprodukt Warmbreitband seit Juni um ca. 200 Euro/t oder 50% gestiegen. In den USA äußern Marktteilnehmer ernsthaft die Sorge, dass ein Mangel an Stahl demnächst zu Produktionsstillständen bei Verarbeitern führen könnten. Die Preise für feuerverzinkte Bleche sind dort seit August um fast 500 US-Dollar/t gestiegen.
Indien meldet bei den Warmbandpreisen das höchste jemals erreichte Niveau, in China ist der höchste Stand seit neun Jahren erreicht. Die Preise für Eisenerz liegen bei ca. 160 US-Dollar/t auf einem historischen Höchststand. Am türkischen Importmarkt haben die Schrottpreise bei über 400 US-Dollar/t den höchsten Stand seit acht Jahren erreicht. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Marktkenner kommen zu dem Schluss: so etwas hat man eigentlich nur im Stahlboom 2007/2008 erlebt.
Ein Grund für die historischen Höchststände bei den Stahl- und Rohstoffpreisen: Das europäische Stahlangebot wächst langsamer als die Nachfrage. Dazu Andreas Schneider: „Kern der Entwicklung ist, dass die im Sommer vorherrschende Erwartung einer nur zögerlichen Erholung der Industrie und des Welthandels von der tatsächlichen Entwicklung überholt worden ist.“
Kurzum: Produzenten haben die Hochöfen nicht parallel zum Bedarfsanstieg hochgefahren. Dies zeige sich vor allem in der Automobilindustrie, die mehr als andere Industriezweige von der schnellen Erholung in China profitiert, so Schneider. Nach rasanten Wachstumsraten in den vergangenen Monaten wird der dortige Markt wahrscheinlich auf Jahressicht nur minimal schrumpfen.
Einfuhren aus Drittländern könnten dem Mangel entgegenwirken. Aber da wirken Barrieren – über 60 % der Befragten sind der Meinung, dass geltende EU-Importbeschränkungen das Versorgungsproblem verstärken. Als Folge erwarten Experten für 2020 die schwächsten Einfuhrzahlen seit 2015. Aktuell steht die EU kurz davor, neue Zölle gegen Stahleinfuhren aus der Türkei zu verhängen. Diese gewollte Abschottung schützt europäische Stahlproduzenten und belastet wiederum die Stahlverarbeiter, die auf das Vormaterial angewiesen sind.
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