Ein Gartenhaus bringt Ordnung in das Durcheinander der Gartengeräte und sieht zudem noch gut aus. Vor dem Kauf sind allerdings ein paar wichtige Aspekte zu beachten.
Nicht nur sehr hübsch sondern auch praktisch – hier steckt mehr drin als man denkt
Platzt Ihre Garage langsam aus allen Nähten? Dann ist es an der Zeit, mit einem Gartenhaus neuen Stauraum zu schaffen. Bei kleinen Modellen halten sich Kosten und Aufwand für Fundament und Montage in überschaubaren Grenzen. Die Mini-Variante ist ein Geräteschrank, für den sich noch im kleinsten Garten ein Plätzchen findet. Sowohl Gartenhaus als auch Geräteschrank werden meistens aus Holz hergestellt. Sie werden als Bausatz geliefert und können mit etwas Geschick selbst montiert werden. Gegen Aufpreis bieten die meisten Hersteller aber auch einen Montageservice an. Die einzelnen Gartenhaus-Modelle gibt es in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichster Ausstattung (Materialien, Fenster...). Viele Hersteller können zudem individuell auf den jeweiligen Garten zugeschnittene Lösungen liefern.
Die Übergang vom reinen Gerätehaus zum meist größeren und luxuriöser ausgestatteten Gartenhaus, das auch als Aufenthaltsraum genutzt wird, sind fließend. Optisch haben jedenfalls auch die meisten aktuellen Gerätehaus-Modelle einiges zu bieten und müssen sich, anders als der althergebrachte Werkzeugschuppen, nicht mehr im hintersten Gartenwinkel versteckt werden. Für alle Stilrichtungen von rustikal bis modern findet sich heute das passende Gerätehaus.
Bereichern Sie ihren Garten mit einem frischen Antrich in harmonischen Farben
Einige Gartenhaus-Modelle werden in verschiedenen Farbvarianten angeboten, manche sind nur ohne Anstrich erhältlich. Auch bei naturfarbenen Gartenhäusern steht einem Anstrich in einem Farbton Ihrer Wahl nichts im Wege, die Farbe sollte aber alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Achten Sie auf die Empfehlungen des Herstellers: Je nach Holzart und Vorbehandlung ist vor dem Aufbau ein Schutzanstrich sinnvoll (z. B. Grundierung gegen Bläuepilze bei Fichten- oder Kiefernholz). Oft ist das Holz schon kesseldruckimprägniert, so dass keine Schutzbehandlung notwendig ist.
Entscheidend für die Haltbarkeit des Gartenhauses ist auch die Konstruktion: Das Holz sollte nie direkt mit Erde in Berührung kommen und überall einen guten Regenwasserabfluss gewährleisten. Bei kleinen Gerätehäusern reicht als Fundament eine Schotterschicht: Tragen Sie die Erde auf der kompletten Fläche bis in eine Tiefe von circa 20–30 Zentimetern ab, verdichten Sie die Sohle mit einem Stampfer und füllen Sie Schotter ein, der ebenfalls lagenweise verdichtet werden muss. Als Fundamentabschluss können Betonplatten dienen, die exakt waagerecht in einem Splittbett verlegt werden. Das Fundament sollte das Gartenhaus auf allen Seiten um etwa 30 Zentimeter überragen, kann aber auch eine geschlossene Fläche bilden. Größere Gartenhäuser brauchen ein solides Streifenfundament aus Beton, kleine Häuser kommen je nach Konstruktion manchmal auch mit Punktfundamenten aus. In diese werden zur Aufnahme der Stützpfosten oder Sockelbalken Pfostenschuhe aus Metall eingegossen. Wenn das Gartenhaus als Winterquartier für Kübelpflanzen dienen soll, sind grundsätzlich Streifenfundamente und eine geschlossene Sockelbauweise zu empfehlen. Darüber hinaus sollte man die Bodenplatte wie bei einem normalen Wohnhaus nach unten gegen Kälte isolieren.
Pflegeleichter als Gartenhäuser aus Holz sind Modelle aus Metall. Diese werden in der Regel aus Aluminium oder feuerverzinktem Stahlblech hergestellt und sind somit gegen Witterungseinflüsse weitgehend unempfindlich. Achten sie beim Kauf darauf, dass auch Scharniere und Schraubverbindungen rostfrei sind. Ein ebenfalls unkompliziertes und robustes Material, das zunehmend Verwendung findet, ist Kunststoff. Gerätehäuser und -schränke aus Metall oder Kunststoff sind oft günstiger als Modelle aus Holz, passen allerdings nicht unbedingt zu jedem Gartenstil.
In der Bauordnung ist festgelegt, ob Sie für Ihr Geräte- oder Gartenhaus eine Baugenehmigung brauchen. Die Bauordnungen unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland: Zum Beispiel ist ein Gartenhaus innerhalb einer Ortschaft in Sachsen und Thüringen ab einer Volumen-Größe von 15 Kubikmetern genehmigungspflichtig, in Brandenburg und Bayern erst ab 75 Kubikmetern (entscheidend ist immer der Rauminhalt). Meist gelten auch unterschiedliche Regelungen für die Bereiche inner- und außerhalb von Ortschaften. Eine Übersicht der aktuellen Richtwerte aus den Bauordnungen der Bundesländer finden Sie im Kasten links. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich vor der Anschaffung eines neuen Gartenhauses bei Ihrer zuständigen Baubehörde erkundigen, ob das Vorhaben genehmigungspflichtig ist.
Einfach und schlicht wirkt dieses Fabrikat mit Flachdach (Grundfläche der kleinsten Version: 2,11 x 2,35 m). Mit einem farbigen Anstrich kann man es auch individuell gestalten. Zur Grundausstattung gehört ein Massivholzboden (Weka, Gartenhaus 170, ab ca. 1.300 Euro)
Kein herkömmliches Gerätehaus, sondern eher ein Schrank. Er lässt sich von drei Seiten öffnen, hinter den Türen verbergen sich Regale sowie Hängevorrichtungen für Gartengeräte. Die vierte Seite bildet ein 75 cm tiefer Dachüberstand (Weka, Garten Q, ab ca. 2.000 Euro)
Gartenhaus mit Mini-Gewächshaus: Die komplette Grundfläche beträgt nur 3,16 x 2,08 m, unterteilt je zur Hälfte in Geräteschuppen und Glashaus. Ein doppelter Gewinn für jeden kleinen Garten (Plus AS, ca. 2.600 Euro)
Das Gartenhaus mit fünfeckigem Grundriss lässt sich platzsparend an der Grundstücksgrenze aufstellen. Es ist in zwei Größen erhältlich (Grundfläche 2,13 x 2,17 m bzw. 2,42 x 2,45 m) und lässt sich optional um ein Anbaudach erweitern, unter dem man beispielsweise Kaminholz lagern oder Fahrräder unterstellen kann (Karibu, Goldendorf, ab 800 Euro)
An die Haus- oder Garagenwand lehnt sich diese Ausführung an. Die kleinste Version misst 1,81 x 1,81 m, die abgebildete ist 1,81 x 3,55 m groß. Durch die Doppelflügeltür passen auch große Geräte (Karibu, "Wandlitz" , ab ca. 730 Euro)
Wenig Platz nimmt das Gärtnerhaus ein (Grundfläche 2,73 x 1,52 m). Schnellen Zugriff erlauben die seitlich angebrachten Regale. Im Schutz des Daches kann man hier auch empfindliche Pflanzen, etwa Aussaatschalen, unterstellen. Die Fenster in der Tür sind in Milchglasoptik gehalten (Karibu, Gärtnerhaus, ab ca. 700 Euro)
Asia-Flair verbreitet dieses Gartenhaus mit Pultdach, dessen Grundfläche in kleiner Version 3 x 2,4 m misst. Mit Fenstern und Schiebetüren aus Milchglas (Finnhaus, Pulti 28 ST-B, ab ca. 1.700 Euro)
Für Landhaus-Flair sorgt diese Variante mit Satteldach in robuster Blockbohlenbauweise. Die Besonderheit ist die Auftrennung in zwei Räume, die sich etwa als Geräteschuppen und zweites Wohnzimmer im Garten nutzen lassen. Die kleinste Version misst 4 x 2,5 m. Zahlreiche Extras wie Isolierungen und Fußbodenvarianten sind möglich (Hummel Blockhaus, "Nebelhorn", ab ca. 8.400 €)
Eine breite Doppeltür gewährt Zugang zu diesem Geräteschrank aus imprägniertem Kiefernholz. Der Schrank ist 1,49 Meter breit, 0,78 Meter tief und 1,64 Meter hoch ("Pforzheim", Promadino, ca. 360 Euro)
Dieses Häuschen aus feuerverzinktem Stahlblech fügt sich gut in einen modern gestalteten Garten ein. Es bietet mit einer Grundfläche von 1,80 x 1,80 Meter Stauraum für die wichtigsten Gartengeräte (auch in anderen Größen erhältlich). Die abschließbare Tür verfügt über eine dreifache Verriegelung, ein Oberlicht aus Acrylglas lässt Sonnenlicht ins Innere. Der Hersteller gibt 20 Jahre Garantie gegen Durchrostung (Wood, Steel & More, Gerätehaus, ca. 1350 Euro; Bodenrahmen mit Platte ca. 500 Euro)