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Zu extremen Preissteigerungen hat an den Rohstoffmärkten der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine geführt. Insbesondere im Stahlbereich und bei Nickel waren nach Angaben des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) horrende Preiszuwächse zu verzeichnen und bisherige Höchststände wurden deutlich überschritten.
Bei Kupfer (+4,2 Prozent) und Aluminium (+4,5 Prozent) waren noch die geringsten Steigerungsraten gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen, der Messingpreis legte im Mittel bereits um 6,6 Prozent zu. Binnen Monatsfrist verteuerten sich Zinklegierungen (+11,5 Prozent) und hochgrädiges Zink (+17,6 Prozent) noch deutlicher. Der Nickelpreis hat sich nach Kriegsbeginn kurzzeitig verdoppelt, zum Monatsende bleibt ein Preisanstieg von 34,2 Prozent im Vergleich zum Februar.
Sämtliche NE-Metalle liegen somit drastisch über den Vorjahrespreisen: Kupfer (+22,5 Prozent) und Messing (+29,3 Prozent) verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlich. Bei Zink (+56,7 Prozent) und Aluminium (+66,8 Prozent) fielen die Anstiege im Vorjahresvergleich noch massiver aus. Der Nickelpreis hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt, die Statistik weist im März ein Plus von 113,6 Prozent aus. Der Markt reagiert damit darauf, dass Russland nach Indonesien und den Philippinen der weltweit drittgrößte Produzent dieses wichtigen Legierungsmaterials ist.
Am Stahlmarkt war nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ein regelrechter Preisschock zu verzeichnen. Das von der EU verhängte Importverbot für Stahlerzeugnisse aus Russland und Belarus sowie die Ausfälle in der ukrainischen Stahlproduktion sorgten für eine Preisexplosion, die von massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen zusätzlich angefacht wurde. Versorgungsunsicherheiten beschleunigten die Überschreitung der Höchststände aus dem Vorjahr.
Im März verteuerten sich Warmbreitband (+37,6 Prozent), kaltgewalzte Bleche (+29,0 Prozent) und feuerverzinkte Bleche (+32,3 Prozent) massiv. Am stärksten legten die Preise für Grobbleche zu (+50,8 Prozent). Auch Walzdraht verteuerte sich in einem ähnlichen Rahmen: in Ziehgüte um 44,4 Prozent und in Betonstahlgüte um 49,1 Prozent.
Die Stahlpreise haben mit dieser jüngsten Entwicklung ihre Höchststände vom vergangenen Sommer wieder deutlich überschritten. Marktbeobachter halten das Angebot von Eisenerz und Kokskohle mittelfristig für ausreichend, bei Metallschrott werden jedoch Knappheiten aufgrund fehlender Roheisenlieferung aus der Ukraine und Russland für recht wahrscheinlich gehalten. Kurzfristig ist mit weiteren Preissteigerungen im Stahlbereich zu rechnen: kostenseitig sorgt die Entwicklung bei den Energiepreisen für die größte Unsicherheit, auf der Angebotsseite dürfte alles unter dem Vorbehalt weiterer russischer Gaslieferungen stehen. Die nach unten revidierten Konjunkturprognosen erschweren es vielen Abnehmern zusätzlich, ihre eigenen Bedarfe abzuschätzen. Das hohe Preisniveau steht deutlichen Lageraufstockungen meist entgegen, mit steigenden Versorgungsrisiken ist daher zu rechnen.
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