Am Samstag, 4. Juni, hat das Bischofsheimer Freibad eröffnet. Einige Neuerungen gibt es in diesem Jahr: Der Sandkasten wird mit einem Sonnensegel überschattet. Es gibt freies W-Lan auf dem Freibadgelände, und eine Lautsprecheranlage für Durchsagen wurde angeschafft. "Sonst bin ich immer rum gerannt und habe gesucht, wenn jemand falsch parkte oder Eltern ihre Kinder suchten", sagt Manfred Markert, 3. Bürgermeister und Freibadbeauftragter.
In den vergangenen Wochen hat er das Bischofsheimer Freibad auf Vordermann gebracht. Mit Hilfe von Freiwilligen wurde geputzt und geschrubbt, damit die Badegäste ein sauberes Freibad vorfinden. Zunächst wurde das Winterwasser abgelassen. "Im Winter muss Wasser im Becken bleiben, damit das Edelstahlbecken formstabil bleibt." Dann ging es an die erste grobe Reinigung. Laub und Schlick hatten sich in der Sprunggrube angesammelt. Mit einem C-Rohr der Feuerwehr Bischofsheim wurde das Becken zunächst gesäubert. "Um dem Dreck Herr zu werden", erklärt Markert. "Mit einem Gartenschlauch erreicht man da nichts", sagt er. Drei Schubkarren voll mit Schlamm holte er aus der Sprunggrube.
Anschließend wurde der Edelstahl per Hand gereinigt und konserviert. Auf den großen Flächen geht es mit einem Schrubber, die kleinen Flächen rund um die Leitern und Startblöcke werden mit Schwämmen bearbeitet. "Das kostet Zeit und braucht viele Helfer", meint er. Alleine für die Rutsche werden anderthalb Arbeitstage benötigt. Aber nicht nur das Becken muss gereinigt werden, auch das Pflaster und die Fugen sind von Moos und Unkraut zu befreien. Markert: "Das geht mit einem Hochdruckreiniger. Acht Monate hatte das Moos Zeit, sich auszubreiten."
Unzählige Kleinigkeiten sind nötig, bis das Schwimmbad für die Badegäste bereit ist. Die Strandkörbe gilt es zu reinigen und aufzustellen, die Sonnensegel zu befestigen, die Sanitäranlagen und Grünanlagen sind auf Stand zu bringen. Der Bauhof schnitt Hecken zurück, mähte den Rasen und entfernte Unkraut. Das Beachvolleyballfeld wurde von einer Gruppe Spielern gesäubert.
1600 Kubikmeter Frischwasser werden für das Becken benötigt. Das Wasser müsse aus der Trinkwasserversorgung entnommen werden, das verlange das Gesundheitsamt. Um die Brunnen nicht zu überlasten, werde nach und nach und abwechselnd aus den Hochbehältern bei Frankenheim und Wegfurt Wasser ins Schwimmbad eingelassen. Auch während der Badesaison ist täglich Frischwasser nötig. "30 Liter pro Badegast rechnet man durchschnittlich", erklärt Markert.
Über die Kasse behält er den Überblick, wie viele Gäste im Schwimmbad sind. Doch meist werde schon durch die notwendige Reinigung der Filter, das sogenannte Rückspülen, genügend frisches Trinkwasser eingespeist. Zugeführt werden müsse Wasser aufgrund von Verdunstung und weil es nicht zu vermeiden ist, dass mit den Badegästen Wasser aus dem Becken getragen wird.
Die Technik stand über die Wintermonate still. "Jetzt musste alles neu hochgefahren werden." Alle Filter und Pumpen wurden im Herbst auseinandergebaut und wurden jetzt wieder zusammengesetzt. Sorgen macht Markert, dass es kaum noch Rettungsschwimmer gibt, die die Badeaufsicht im Freibad übernehmen. Dass das Freibad eines Tages deshalb geschlossen bleiben könnte, ist ihm ein Graus. "Wir brauchen dringend Freiwillige, die sich ausbilden lassen wollen und dabei unterstützen, den Freibadbetrieb aufrecht zu erhalten", appelliert er an Interessierte. Das Bischofsheimer Freibad hat täglich von 10 bis 19.30 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 18.30 Uhr, bei ungünstiger Witterung von 10 bis 12 Uhr und von 18 bis 19.30 Uhr. Ob das Freibad offen ist, ist über den Anrufbeantworter zu erfahren (09772/321).
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